Robert Burns: Der unsterbliche Dichter Schottlands und sein universelles Erbe
Robert Burns: Schottlands legendärer Dichter und sein kultureller Einfluss

Robert Burns: Schottlands legendärer Dichter und sein kultureller Einfluss

Lernen Sie Robert Burns kennen, der Dichter der das Wesen Schottlands definierte

Entdecken Sie das Leben, die Werke, und das Vermächtnis von Robert Burns, dem schottischen Dichter, dessen Einfluss Zeit und Grenzen überschreitet.

Robert Burns, auch bekannt als Rabbie Burns oder der Ayrshire Bard, ist wahrscheinlich der berühmteste und einflussreichste Dichter in der gesamten schottischen Geschichte. Die schottische Kultur, und einige schottische Bräcuhe sind vom Geist und Werk dieses brillanten Autoren gefärbt. Als Pionier der Romantik, Verfechter der schottischen Sprache Scots, sowie als Vertreter des Liberalismus und sogar einer frühen Form des Sozialismus, ist Robert Burns ein fundamentaler Charakter, um Schottland zu verstehen.

Robert Burns‘ frühes Leben: Geburt und Bildung

Robert Burns wurde am 25, Januar 1759 im Dorf Alloway geboren, im Randgebiet von Ayr im Südwesten von Schottland. Er war der Älteste von sieben Geschwistern in einer Familie von Bauern, weswegen seine Kindheit von Mühsal und harter Arbeit gezeichnet war. Diese würden letztendlich auch eine Auswirkung auf seinen empfindlichen Gesundheitszustand haben.

Er wurde von seinem Vater und einem jungen, ortsansässigen Lehrer unterrichtet, und sein Talent schien schon fast dazu verdammt, niemals aufzublühen, als Robert Burns 1779 zusammen mit seinem Bruder Gilbert den Tarbolton’s Bachelor’s Club gründete, ein Ort des Treffpunkts, der Debatte und der Muße.

Einige Jahre später, angespornt von seinen Freunden, nahm Robert Burns die ersten Schritte in seiner Karriere als Dichter, während er weiterhin auf dem Familienhof arbeitete und nebenbei einige heißblütige Affären mit verschiedenen ortsansässigen Damen unterhielt. Schließlich heiratete er 1788 Jean Armour, auch bekannt als die „Belle of Mauchline,“ mit der er neun Kinder zeugte (was ihn aber nicht davon abhielt, drei weitere Kinder mit anderen Frauen in die Welt zu setzen).

Am Ende eines verworrenen, tragisch kurzen Lebens, das von Anstrengungen, Elend, Abmühen, Romanzen, Dichtung, und Politik definiert wurde, starb Robert Burns im Alter von 37 Jahren am 21. Juli, 1796, höchstwahrscheinlich an einer verschlimmerten rheumatischen Herzkrankheit.

Robert Burns‘ wichtigste Werke

Robert Burns bereicherte das schottische Dichtungswerk mit Gedichten wie "Ae fond kiss“ ("Einen Kuss noch, eh‘ wir scheiden“), was seiner geliebten Clarinda gewidmet war, oder "A red, red rose,“ ("Dem roten Röslein gleicht mein Leib“) inspiriert durch einen Volksreim, den er eine Bürgerin hatte singen hören; der entzückenden Ode To a mouse“ („An eine Maus“); dem fantastischen und stark von Folklore inspirierten Gedicht Tam O’Shanter; und natürlich dem Lied, welches ihn weltberühmt machte, "Auld Lang Syne“ ("Nehmt Abschied, Brüder“), eine Ode an die Nostalgie und die Freundschaft, die normalerweise in Gruppen an Silvester gesungen wird, die Arme miteinander verschränkt.

To a Mouse“ – von Robert Burns, nachdem er sie mit seinem Pflug in ihrem Nest aufdeckte, November 1785

To a Mouse (Scots)

Wee, sleeket, cowran, tim’rous beastie,

O, what a panic’s in thy breastie!

Thou need na start awa sae hasty,

          Wi’ bickerin brattle!

I wad be laith to rin an’ chase thee

          Wi’ murd’ring pattle!

I’m truly sorry Man’s dominion

Has broken Nature’s social union,

An’ justifies that ill opinion,

          Which makes thee startle,

At me, thy poor, earth-born companion,

          An’ fellow-mortal!

I doubt na, whyles, but thou may thieve;

What then? poor beastie, thou maun live!

A daimen-icker in a thrave

          ’S a sma’ request:

I’ll get a blessin wi’ the lave,

          An’ never miss ’t!

Thy wee-bit housie, too, in ruin!

It’s silly wa’s the win’s are strewin!

An’ naething, now, to big a new ane,

          O’ foggage green!

An’ bleak December’s winds ensuin,

          Baith snell an’ keen!

Thou saw the fields laid bare an’ waste,

An’ weary Winter comin fast,

An’ cozie here, beneath the blast,

          Thou thought to dwell,

Till crash! the cruel coulter past

          Out thro’ thy cell.

That wee-bit heap o’ leaves an’ stibble

Has cost thee monie a weary nibble!

Now thou’s turn’d out, for a’ thy trouble,

          But house or hald,

To thole the Winter’s sleety dribble,

          An’ cranreuch cauld!

But Mousie, thou art no thy-lane,

In proving foresight may be vain:

The best laid schemes o’ Mice an’ Men

          Gang aft agley,

An’ lea’e us nought but grief an’ pain,

          For promis’d joy!

Still, thou art blest, compar’d wi’ me!

The present only toucheth thee:

But Och! I backward cast my e’e,

          On prospects drear!

An’ forward tho’ I canna see,

          I guess an’ fear!

An eine Maus

Du schüchtern, kleines, schlankes Thier,

Mit welcher Angst fliehst Du von hier,

Du brauchst vor meiner Pflugschar Dich

Ja nicht zu scheun.

Thät' ich Dir weh, es würde mich

Gar sehr gereun!

Wie oft zerreisst des Menschen Hand

Der Schöpfung brüderliches Band;

Zur Flucht vor mir hast Du ein Recht,

Mein kleines Thier;

Aus staubgeborenem Geschlecht

Bin ich gleich Dir.

Ein kleiner Diebstahl ist Gebrauch

Bei Euch, denn leben müsst Ihr auch;

Der Raub vom öden Stoppelfeld

War ja nur klein,

Wenn Gott das andre mir erhält,

So mag's drum sein!

Zertrümmert liegt Dein Häuslein dort;

Was blieb, das treibt der Sturm nun fort,

Du hast, um Dir es neu zu bau'n,

Nicht Moos, noch Gras,

Und Dein harrt des Decembers Graun,

So kalt und nass.

Du sahst, wie öde das Gefild,

Der Winter nahte rauh und wild,

Du glaubtest, hier im Nest genug

Geschützt zu sein.

Da krach! brach ich mit meinem Pflug

Auf Dich herein.

Geknuspert hast Du Tag und Nacht

Am Stroh, und Dir Dein Bett gemacht,

Und dafür treib ich jetzt Dich fort

Von Hof und Haus,

In's öde Feld, durchstürmt vom Nord,

Musst Du hinaus.

Doch, Mäuschen, Du zeigst nicht allein,

Dass Vorsicht kann vergeblich sein,

Der beste Plan von Maus und Mann

Gelingt oft nicht,

Und Leid und Kummer bringt uns dann,

Was Lust verspricht.

Nur bist Du glücklicher als ich.

Das heut allein bekümmert Dich,

Ich, wend' ich rückwärts mein Gesicht,

Find, ach, nur Schmerz,

Und seh ich auch die Zukunft nicht,

Bangt doch mein Herz!

Übersetzung: Adolf Laun

Robert Burns und die schottische Kultur

Dank seiner aufrichtigen Prosa, sowohl ehrlich als auch direkt, ein Erbe der Makar-Tradition in Schottland, die von Barden und Troubadouren der schottischen Renaissance eingeläutet wurde, wurden Robert Burns‘ lyrische Werke bald sowohl von seinem engsten Umfeld als auch einem bescheideneren Publikum hoch angesehen. Darüber hinaus führte die Tatsache, dass Robert Burns‘ liberale politische Ideen vertrat und die traditionelle schottische Sprache "Scots“ in seinen Werken bevorzugte, dazu, dass Rabbie letztendlich einer der beliebtesten Dichter des Volkes wurde, und nahezu verehrt wird.

Der Feiertag „Burns Night“, und dessen Bedeutung

Genau aus dem Grund, dass sowohl das einfache Volk als auch Robert Burns‘ Freunde nicht nur seine Arbeit, sondern auch ihn selbst sehr wertschätzten, begannen seine Liebsten nach seinem Tod, sich jeden 25. Januar des Jahres zu treffen (der Geburtstag des Dichters), um sein Andenken mit einem sehr besonderen Abendessen voller schottischer Bräuche zu feiern

Heutzutage wird "Burns Night“ oder das "Burns Supper“ immer noch jedes Jahr am selben Tag gefeiert, und ist nicht nur eine von Schottlands am meisten in Ehren gehaltenen und traditionellsten Festlichkeiten, sondern wird auch überall dort gefeiert, wohin Schotten ausgewandert sind. Dieses Fest bringt die schottische Kultur auf der ganzen Welt zusammen. 

Burns Night besteht aus einem Abendessen, bei dem die Gäste von einem Dudelsackspieler und mit einer besonderen Rede willkommen geheißen werden. Nach einer Vorsuppe wird das Hauptgericht, der Haggis, im Speisesaal mit der höchsten Ehrerbietung präsentiert, nämlich dem Rezitieren von Robert Burns‘ Gedicht "Address to a Haggis“ („Ode an den Haggis“). Die Mahlzeit geht weiter mit viel Whisky, Dudelsackmelodien, schottischen Gedichten, Liedern und Anstoßen auf den Dichter, sowie das spaßige Anstoßen auf die „lassies“ (die Damen), gefolgt von dem dazugehörigen "Reply from the Lassies“ ("Antwort auf den Trinkspruch auf die Damen“), ein rhetorischer Kampf der Geschlechter mit einem humorvollen Unterton. Schlussendlich wird das tiefempfundene "Auld Lang Syne“ gesungen.

Orte in Schottland, die mit Robert Burns in Verbindung gebracht werden

Diejenigen, die gerne die Orte in Schottland bereisen möchten, die mit Robert Burns in Verbindung gebracht werden, sollten ohne Zweifel Alloway besuchen, der Ort in Ayrshire an dem Robert Burns seine frühen Jahre verbrachte. Man kann dort sowohl sein Geburtshaus als auch ein wundervolles Museum besichtigen, das ihm gewidmet ist, sowie einen langen Spaziergang an einigen der Orte vorbei machen, die in „Tam O’Shanter“ beschrieben werden. Darunter zählen beispielsweise Alloway’s alte Kirche und die „Rozelle House pictorial gallery“, welche beide berühmte Sehenswürdigkeiten Schottlands sind.

Nicht weit von Alloway, in Tarbolton, wurde der namhafte Bachelor’s Club von einem jungen Robert Burns gegründet, und kann ebenfalls besucht werden. Weiter südlich, in Dumfries, gibt es das Globe Inn, das oft von dem schottischen Dichter besucht wurde, und wo Reisende etwas essen können und von dort auf themenbezogene Touren starten können. 

Sollte Ihr Besuch in Schottland sich auf Edinburgh beschränken, grämen Sie sich nicht! Besuchen Sie das fantastische Writers‘ Museum und ergehen Sie sich in Unmengen an Wissenswertem zu Robert Burns, Walter Scott und Stevenson, denen das gesamte Museum gewidmet ist. Sollten sie die Erfahrung vervollständigen wollen, können sie auch an einer „Free Tour“ durch die Altstadt teilnehmen.

Robert Burns‘ Vermächtnis heutzutage 

Robert Burns‘ Vermächtnis reicht weit über seine unbestreitbare literarische Bedeutsamkeit hinaus, und überschreitet Schottlands Grenzen. Seine Verteidigung der schottischen Sprache "Scots“ und der Volkstraditionen, sowie seine innovative politische Einstellung und sogar sein außerordentliches Charisma haben dafür gesorgt, dass er heute so beliebt ist wie noch zu Lebzeiten, was man schon allein an den unzähligen Robert Burns-Statuen sehen kann, die auf der ganzen Welt verstreut sind. Dank seiner Werke und des Erbes, das seine Liebsten aufrechterhielten und verbreiteten, werden Nachfahren von schottischen Auswanderern weit und breit an Veranstaltungen wie Burns Night, oder mit Liedern wie "Auld Lang Syne“ bis heute zusammengebracht und mit dem Land verbunden, das sie einst verließen.

Sein Vermächtnis ist so einflussreich, dass man nicht einmal schottisch sein muss, um gerührt zu sein, wenn man am Neujahr „Auld Lang Syne“ singt! 

Die Welt von Robert Burns entdecken

Um noch mehr über Robert Burns zu erfahren, kann man über den folgenden Link die besten Gedichte Robert Burns‘ lesen: scotland.org/events/burns-night/the-poetry-of-robert-burns. Und über den folgenden Link lässt sich tiefer in seine Welt und Werke eintauchen: poetryfoundation.org/poets/robert-burns.

Oder Sie können diese regelrechte Enzyklopädie zu Robert Burns ansehen: robertburns.org

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